- Joerg Widmoser Violine
- Winfried Zrenner Violine
- Andreas Höricht Viola
- Thomas Wollenweber Violoncello
Biographie
Einen Tanz auf dem Vulkan verspricht ein Abend mit dem Modern String Quartet, das sich in seiner inzwischen 30-jährigen Karriere eines zum Ziel gesetzt hat: In bester Jazzmanier den Saal zu erhitzen und dabei den Funken von den Instrumenten auf das Publikum überspringen zu lassen. Damit heben sich die vier Künstler in auffälliger und erfrischender Weise von den Konventionen der Musikszene ab.
Durch weltweite Tourneen, eine Vielzahl von Plattenveröffentlichungen und die Ernennung zu Kulturbotschaftern der Bundesrepublik Deutschland hat sich das MSQ in den vergangenen Jahren in der Welt der klassischen und zeitgenössischen Musik einen bedeutenden Namen gemacht. Mit Spielfreude und Virtuosität entwickeln die vier Freunde aus Bestehendem Neues, indem sie gemeinsam persönliche Sichtweisen und Perspektiven künstlerischen Ausdrucks erarbeiten.
Dabei ist die Musik des MSQ unterhaltsam, ohne U-Musik zu sein, und anspruchsvoll, ohne nur ernst zu sein: Avantgarde und Klassik swingen, der Jazz rückt auf die große Bühne.
„So engagiert, eigenständig und kreativ wird wohl selten auf der Bühne musiziert: Das Modern String Quartet begeistert. Das Instrument wird zum Medium einer Botschaft, die Freude und Bewegung im Zuhörer auslöst.“
(Süddeutsche Zeitung)
Modern String Quartet
Medien
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A Night in Tunesia
Live in der Münchner Unterfahrt
Aufnahme vom 20.04.2010
-
Fever
aus dem Album
FEVER (2010) -
Mercy, Mercy, Mercy
Live in der Münchner Unterfahrt
Aufnahme vom 20.04.2010
-
Summertime
aus dem Album
FEVER (2010) -
Das Wohltemperierte Klavier
J. S. Bach
Das
Wohltemperierte KlavierAuszüge aus der neuesten CD des Modern String Quartets
Modern String Quartet
Programme
-
Blickt man zurück auf das vergangene Jahrhundert, scheinen sich die Musikstile, so unterschiedlich ihre Herkunft ist, permanent aufeinander zu zu bewegen. Jazzmusiker improvisierten über Themen von Bach und klassische Komponisten experimentierten mit der pulsiven Rhythmik der afro-amerikanischen Musik. Was beide Seiten von Beginn an auszeichnete, war der Wille zur Erneuerung, oder anders gesagt: die Obsession, Avantgarde zu sein.
In »Back to the Future« verschwimmen Begriffe wie Komposition und Arrangement zur Unfasslichkeit. Dabei geht es um Fragen der Originalität und nicht des Ursprungs. Der schöpferische Umgang mit Musik aus Vergangenheit und Gegenwart stellt für die Musiker des MSQ nichts Außergewöhnliches dar. Mit ihrem unverwechselbaren »Ton« schaffen Sie gleichsam ein neues Opus. Von Zeit zu Zeit kulminiert das Geschehen: Dann werden Elemente aus Jazz, Klassik, Minimal Music und Ethno mit Lichtgeschwindigkeit durch einen Kosmos aus rhythmischer Stringenz getrieben.
Ignition and lift off: »Back to the Future« ist eine Zeitreise in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Musik. Wobei die Musik dort ankommt, wo sie Duke Ellington schon immer sehen wollte: Am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, mit den richtigen Leuten.»Back to the Future«
Part I: Vanguard
SUMMERTIME (1935)
(George Gershwin / arr: Joerg Widmoser)
NIAGARA (2000)
(Andreas Höricht)
AU LAIT (1981)
(Pat Metheney / arr: Andreas Höricht)
CANTALOUPE ISLAND (1964)
(Herbie Hancock / arr: Winfried Zrenner)
LUX 40 (2014)
(Joerg Widmoser / inspired by Tallis Spem in alium)
PAUSE
Part II: Renaissance
SACRE DU PRINTEMPS - Parts 2, 3 & 4 (1913)
(Igor Strawinsky / arr: Winfried Zrenner)
ERLKÖNIG (1815)
(Franz Schubert / arr: Winfried Zrenner)
PRAELUDIUM/FUGE C-MOLL (1722)
(Joerg Widmoser / inspired by Bachs Welltempered Clavier)
MOZART (1791)
(Andreas Höricht / inspired by W. A. Mozart's Requiem)
HOT FEVER (1797)
(Joerg Widmoser / inspired by Beethovens Variations about Une fièvre brulant)
-
»Rhythm and Blues«
BLUES MARCH
(Benny Golson / arr: Joerg Widmoser)
MANTECA
(John Birks 'Dizzy' Gillespie / arr: Winfried Zrenner)
I GOT RHYTHM
(George Gershwin / arr: Joerg Widmoser)
PEACE
(Horace Silver / arr: Joerg Widmoser)
aus SACRE DU PRINTEMPS:
l'adoration de la terre / les augures printanières-danses des adolescentes / rondes printanières
(Igor Stravinski / arr: Winfried Zrenner; unter Einbeziehung des Broadway-Songs 'Spring is here' von Richard Rogers)
MERCY MERCY MERCY
(Joe Zawinul / arr: Joerg Widmoser)
PAUSE
WHAT YOU HEAR IS WHAT YOU GET
(Andreas Höricht)
ALL BLUES
(Miles Davis / arr: Joerg Widmoser)
UNCLE FONK
(Joerg Widmoser)
SHE'S OUTRAGEOUS
(Tanja Maria / arr: Joerg Widmoser)
CANTALOUPE ISLAND
(Herbie Hancock / arr: Winfried Zrenner)
FEVER
(Elvis Presley / arr: Andreas Höricht)
-
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
»Das Wohltemperierte Klavier«
– Fassung für Streichquartett von Joerg Widmoser –
Die Musik kommt vertraut daher, die Melodien sind wohl bekannt und doch stutzt der Hörer:
Bachs Wohltemperiertes Klavier? In der Tat. Jedoch ist es kein Pianist, der diesen Meilenstein der Musikgeschichte interpretiert, sondern es spielen vier Streicher. Joerg Widmoser, Geiger des Quartetts, hat den Zyklus aus 24 Präludien und Fugen für Streichquartett arrangiert und schafft so erstmals in der Geschichte des Werkes die Möglichkeit, es auch in dieser naheliegenden Besetzung zu spielen.
Der Klaviervirtuose Hans von Bülow bezeichnete das Wohltemperierte Klavier einmal als „Altes Testament der Klavierspieler“. Kanonisch ist es allemal, vielfach als Schülerliteratur eingesetzt – kaum ein Ohr, in das sich die Stücksammlung nicht irgendwann eingegraben hätte. Der neue Satz Joerg Widmosers eröffnet nun die Möglichkeit, diese altbekannte, scheinbar so vertraute Musik noch einmal ganz neu zu hören. Die Originalität von Bachs Fugen und Präludien wird dadurch plötzlich wieder erkennbar. Das durchgehend vierstimmige Arrangement Widmosers der im Original zum Teil nur zweistimmigen Stücke kommt nicht nur den klanglichen Möglichkeiten des Streichquartetts entgegen, sondern diese Besetzung aus vier Instrumenten und vier eigenständigen Musikerpersönlichkeiten wird auch der Polyphonie von Bachs Musik auf beeindruckende Weise gerecht. Die Mehrstimmigkeit wirkt leicht und selbstverständlich, was nicht zuletzt dem umsichtigen Satz Widmosers zu danken ist, der insgesamt fünf Jahre an dem neuen Arrangement arbeitete: Nur bei einigen Präludien veränderte er musikalische Struktur und rhythmische Verteilung, um sie an den Klangkörper des Streichquartetts anzupassen – beispielsweise bei den Präludien in d-Moll, G-Dur oder B-Dur. Grundsätzlich aber bleibt der musikalische Gedanke Bachs sowohl im Satz Widmosers als auch in der Einspielung des Modern String Quartet gewahrt.
Wieder einmal werden die vier Streicher damit dem Kernanliegen an ihre Musik gerecht:
Sie entwickeln Neues aus Bestehendem, laden ein zum Zuhören, neu Hören und dazu, dem Klang ihrer Musik hinter die Kulisse scheinbarer Vertrautheit zu folgen.
Die Musik Joerg Widmosers (Violine), Winfried Zrenners (Violine), Andreas Hoerichts (Viola) und Jost-H. Heckers (Cello) ließ sich noch nie von den Konventionen des Musikbetriebs leiten. Den Jazz holen sie regelmäßig zurück in die klassische Musik, sie beherrschen die traditionellen Mittel des Streichquartetts ebenso wie die hohe Kunst der Improvisation. Eine vielgelobte Annäherung an Bach fand bereits 1994 mit ihrer Einspielung der Kunst der Fuge (Mood Records) statt. Es folgten internationale Tourneen und die Ernennung zu Kulturbotschaftern der Bundesrepublik Deutschland. Mittlerweile ist das Modern String Quartet aus der europäischen Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken – die Einspielung des Wohltemperierten Klavier beweist einmal mehr, weshalb.
Konzertprogramm:
Praeludium 1, C-Dur, BWV 846
Fuga 1, a 4 Voci, C-Dur, BWV 846
Praeludium 2, c-Moll, BWV 847
Fuga 2, a 3 Voci, c-Moll, BWV 847
Praeludium 4, cis-Moll, BWV 849
Fuga 4, a 5 Voci, cis-Moll BWV 849
Praeludium 6, d-Moll, BWV 851
Fuga 5, a 4 Voci, D-Dur BWV 850
Praeludium 8, es-Moll, BWV 853
Praeludium 7, Es-Dur, BWV 852
Praeludium 9, E-Dur, BWV 854
Fuga 10, a 2 Voci, e-Moll BWV 855
Praeludium 11, F-Dur, BWV 856
Fuga 11, a 3 Voci, F-Dur, BWV 856
PAUSE
Praeludium 12, f-Moll, BWV 857
Fuga 12, a 4 Voci, f-Moll, BWV 857
Praeludium 14, fis-Moll, BWV 859
Fuga 14, a 4 Voci, fis-Moll, BWV 859
Praeludium 15, G-Dur, BWV 856
Fuga 15, a 3 Voci, G-Dur, BWV 856
Praeludium 17, As-Dur, BWV 862
Fuga 18, a 4 Voci, gis-Moll, BWV 863
Praeludium 19, A-Dur, BWV 864
Praeludium 20, a-Moll, BWV 865
Fuga 20, a 4 Voci, a-Moll, BWV 865
Praeludium 21, B-Dur, BWV 866
Fuga 21, a 3 Voci, B-Dur, BWV 866
Praeludium 24, h-Moll, BWV 869
Fuga 24, a 4 Voci, h-Moll, BWV 869
Modern String Quartet
Diskographie
-
ELEFANTS AND STRINGS
Upsolute Music Records, 1986
Das Debütalbum des MSQ!
Werke von
J. H. Hecker, H. Jetter, C. Parker und J. Widmoser -
MODERN STRING QUARTET
VS. CHARLIE MARIANOUpsolute Music Records, 2002
Charlie Mariano, Saxophon
Modern String Quartet
Eigenkompositionen und -arrangements -
WATERMUSIC
Upsolute Music Records, 2004
Werke von J. S. Bach, M. Davis, C. Debussy, G. F. Händel, J. H. Hecker, A. Höricht, J. Widmoser und W. Zrenner
-
FEVER
Upsolute Music Records, 2009
Werke von G. Gershwin, J. H. Hecker, A. Höricht, W. A. Mozart, J. Widmoser, F. Zappa und W. Zrenner
-
DAS WOHLTEMPERIERTE KLAVIER
Upsolute Music Records, 2012
Das Wohltemperierte Klavier von J. S. Bach
in einer Fassung für Streichquartett
von Joerg Widmoser
Modern String Quartet
Presse
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Rhein-Sieg Rundschau
"Genussvolles, Grenzen auflösendes Klangerlebnis..."
Mit zwölf Konzerten an vier Tagen gastierte die Reihe „Tonfolgen – Töne öffnen Türen“ in der Region. Eine Station war die Alte Filterhalle des Wahnbachtalsperrenverbandes (WTV). Ein normalerweise für Besucher verschlossener Raum sei entsprechend der Konzertlosung geöffnet worden, unterstrichen Rhein-Sieg Kulturamtsleiter Rainer Land und WTV-Geschäftsführer Norbert Eckschlag in ihren Begrüßungen.
Die Gelegenheit war günstig, das Interesse war groß, Stühle mussten zusätzlich aufgestellt werden auf der Konzertfläche zwischen den großen Filterbecken. Die Gäste waren gegen die frostigen Temperaturen mit Decken und Jacken gewappnet, für das Programm des „Modern String Quartetts“ indes hätte es keine bessere Location geben können. Hieß es doch allegorisch „Birth of the Cool“ und war eine Hommage an den Pionier des Cool-Jazz, Miles Davis und an Herbie Hancock, der dieses Genre mit Stilelementen des Funk verschmolz und damit in weitere Dimensionen vordrang.
Es blieb also einzig die Frage, ob eine klassische Streichquartett-Besetzung die Facetten dieser komplexen Musik ausleuchten kann. Ja! hieß die Antwort und das begeisterte Resümee. Denn die vier Protagonisten haben Rhythmik und Harmonik des Jazz internalisiert, auch die samtweiche Bedächtigkeit und kernige Eleganz der „kühlen“ Ausprägung. Somit war die Summe aus leidenschaftlichem Bekenntnis zum Jazz, breitem technischen Können und tiefgründigem musikalischen Verständnis ein genussvolles, Grenzen auflösendes Klangerlebnis.
Überhaupt: Wer weiß, ob sich ein Miles Davis bei seinen langen Tönen nicht von den Strichen einer Violine leiten ließ. Jedenfalls hatte sich nach wenigen Takten von „All Blues“ der Zuhörer mit Jörg Widmosers Geige in der Rolle der Miles-Trompete angefreundet. Und kein einziger Ton wirkte unglaubhaft, ja es schien, Standards wie „Boblicity“ – jetzt als Reverenz an den Bebop – oder Bronislav Kapers „Invitation“ seien auch für Streichquartette vorgesehen gewesen. Nicht minder gerieten die beiden Hancock-Standards „Dolphin Dance“ und „Cantaloupe Island“ zu authentischen Gratwanderern.
Fesselnd war der Umgang des Quartetts mit den Instrumenten, die nicht immer ihrer eigentlichen Zweckbestimmung dienten. So setzte Jost-H. Hecker sein Cello bisweilen als Walking Bass ein, die Funktion der Jazzbesen übernahmen die Geigenbögen, die Winfried Zrenner (Violine) oder Andreas Höricht (Bratsche) über Resonanzkörper oder Griffbrett wirbeln ließen.
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Ruhr Nachrichten
"Ein Streichquartett glüht und fiebert..."
Das Modern String Quartet zählt zu den herausragenden europäischen Crossover-Formationen. Am Samstag war es im Steinfurter Bagno für ein Benefizkonzert des Rotary Clubs und des Inner Wheel Clubs zu Gast.
Beim Publikum sollten durch Stilbeschreibungen im Programmheft offenbar genaue Erwartungen geweckt werden. Unter Duke Ellingtons „It don’t mean a thing“ stand zum Beispiel „Jazz“, unter dem Stück „Bremsflüssigkeit“, einer Komposition des Cellisten Jost Hecker, „Rock“. Spätestens hier aber wurde deutlich, dass das Ensemble sich jeder musikalischen Gattung entzieht und genussvoll mit den Hörgewohnheiten des Publikums spielt.
Die von Quartettmitgliedern komponierten oder arrangierten Werke waren größtenteils sehr komplex angelegt. So begann „Bremsflüssigkeit“ als ein heftiges Cello-Ostinato, während die übrigen Musiker sich daran machten, diesem sich wiederholenden Treiben eine Fläche aus Geräuschen und Klängen zu bereiten. Immer dichter wurde dieses Netz. Obendrein jagten sie in bester 70er-Jahre-Hardrockmanier pentatonische Improvisationen darüber und spielten mit der Geige Gitarre. Aber immer dann, wenn sich der Eindruck aufdrängte, gleich geht es nicht mehr, gleich detoniert ein Streichquartett, zerbrach die Musik und es entstand etwas Neues. So wurde nach einer Generalpause dem Cello-Ostinato eine rockige 12-Ton-Reihe durch Bratscher Andreas Höricht entgegen gesetzt, während Cellist Hecker darüber improvisierte. Nach dem nächsten Bruch mutierte das Ganze weiter in einen Veitstanz aus Violinen und Bratschen, das Cello improvisierte, um schließlich völlig entkräftet in ein tonales Thema im beschaulich-zarten Piano zu zerfallen. Der Schluss kam dann plötzlich – wie ein letzter Atemzug.
Das Stück „Erlkönig“ war im Programm als „Fieberfantasie“ von „Schubert/Zrenner“ bezeichnet. Eine furiose Transformation der Goethe-Ballade, die Franz Schubert so grandios vertonte. Winfried Zrenner, dem Bratschisten des Quartetts, war darin die Rolle des mit dem Tode ringenden Sohnes zugeteilt. Cellist Hecker war der eilende Vater, die erste Violine (Joerg Widmoser) der Erlkönig, der zweite Geiger (Zrenner) der Erzähler. Eine wahrlich fiebrig-glühende, halluzinierende Expression.
Nach Ausflügen in die Welt der Minimal Music („egen“ hieß das Stück von Jost Hecker deshalb, weil das Regenmotiv von Chopin nicht komplett zitiert war) endete das Programm mit „A Night in Tunesia“ von Dizzy Gillespie – diesmal wirklich als Bebop. Nach zwei Zugaben begab sich ein restlos begeistertes Publikum auf den nächtlichen Heimweg.
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General-Anzeiger Bonn
"Traumhafte Mischung aus Musikstilen.."
Es war ein Abend voll ungewöhnlicher Hirnverschaltungen. Hören und Sehen, Jazz und Kammermusik mischten sich am Samstag im Glaspavillon Rheinbach beim Auftritt des Modern String Quartet neu. Das Motto der Konzertreihe "Tonfolgen - Töne öffnen Türen" schien wie für dieses Ereignis gemacht.
Unter dem Titel "Birth of the cool" boten Jörg Widmoser (1.Violine), Winfried Zrenner (2. Violine), Andreas Höricht (Viola) und Jost-H. Hecker (Violoncello) ihre ganz eigene Auffassung von Cool-Jazz mittels ihrer ungewöhnlichen Instrumentierung.
Stücke von Miles Davis, Bronislaw Kaper, Kurt Weill und Herbie Hancock vor der Kulisse der Tomburg mit dem Geigenbogen gestrichen versetzten die Zuhörer und -schauer in eine Art gesamtkunstwerklicher Trance. Wenn bei Miles Davis "All Blues" draußen ein Mann auf dem Fahrrad mit Hund vorbeirast, wenn bei Kurt Weills "My Ship" ein junges Paar langsam dahin schlendert, mag das den einen ablenken. Den anderen aber versenkt es in Konzentration.
Die Bewegungen draußen werden zu Tonträgern, zu Assoziationsvehikeln, auf denen die Musik sich durch die Landschaft bewegt. So wirkte Herbie Hancocks "Dolphin Dance" zuerst wie bedächtig auf die Kleewiese vor dem Pavillon hingetupft, um dann später im Rhythmus einer Dampflokomotive in die Ferne zu rasen. "Kunstvollen Jazz, glasklar und eisgekühlt" hatten die Veranstalter versprochen.
Das war nicht zu viel, wenn es dann auch recht heiß wurde zwischen den Glaswänden beim Konzert mit Saalakustik. So schwerelos wie die 28-Tonnen-Decke auf den acht Glasboxen dieses Pavillons schwebt, so leicht übertrugen sich die Gelassenheit und die Konzentration des Modern-String-Quartet auf das Publikum. Eine traumhafte Mischung aus Musikstilen und Seherlebnis, eine illustrierte Klangreise.
Modern String Quartet
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